Korschenbroich – Altes Pfarrhaus: Kirchenvorstand ist sauer

Altes Pfarrhaus: Kirchenvorstand ist sauer

Korschenbroich

Presseartikel vom 15. Oktober 2011 der RP

VON HOLGER HINTZEN

KORSCHENBROICH Der Kirchenvorstand von St. Andreas ist über die Abwicklung des Denkmalschutzverfahrens für das alte Pfarrhaus am Kirchplatz verärgert. „Es kann nicht sein, dass ein Gutachtertermin angesetzt wird, ohne dass der Eigentümer davon weiß und eingebunden wird“, sagte Kirchenvorstandsmitglied Dr. Rita Mielke gestern. Am Tag zuvor hatte das Gremium über die neue Situation gesprochen, die durch eine geänderte Einschätzung des 1859 erbauten und seit Jahren leerstehenden Pfarrhauses durch das Rheinische Amt für Denkmalpflege entstanden ist.

Korschenbroich – Altes Pfarrhaus ist als Kulturgut zu erhalten

Pfarrhaus ist als Kulturgut zu erhalten

Korschenbroich

Presseartikel vom 23.September 2011 der NGZ

Korschenbroich (NGZ). Während der Kirchenvorstand von St. Andreas auf eine Antwort aus dem Rathaus auf seinen Abrissantrag fürs alte Korschenbroicher Pfarrhaus wartet, hat sich der neue Verein „Korschenbroich – unsere Heimat“ direkt an das Bistum Aachen gewandt.

„Wir warten noch auf eine schriftliche Stellungnahme“, so Vize-Vorsitzender Gregor Barbers, der dem Schreiben vorgreift und einen ersten Telefonkontakt für die NGZ zusammenfasst: „Die Aussagen des Bistums hören sich vernünftig an. Eine konkrete Renditevorgabe wurde nicht gemacht.“

Die grundsätzliche Entscheidung über die Zukunft des alten Pfarrhauses müsse die Pfarrgemeinde St. Andreas treffen, wurde ihm bestätigt. Die Entscheidung wiederum sei aber mit dem Bistum Aachen abzustimmen. Wenn es – laut Barbers – „keine starre Renditevorgabe gibt“ sei die Nutzung schon deutlich umrissen: „Sie muss mit der Lehre und der Vorstellung der Kirche übereinstimmen.“

Ob sich Barbers das zwischenzeitlich dem Verfall preisgegebene Pfarrhaus von 1858 künftig als „Haus der Künste“ oder als neue Bleibe für die Korschenbroicher Bruderschaften vorstellen könnte, ließ er offen. „Ich will hier keinem vorgreifen“, betonte der engagierte Jurist, der auf ein zeitnahesAntwortschreiben aus Aachen hofft. Die Stellungnahme sei wichtig, um dann gemeinsam mit dem Kirchenvorstand eine tragfähige Lösung zu finden. Der neue Korschenbroicher Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, das Ortsbild und die historische Bausubstanz zu erhalten, lässt nichts unversucht, einen möglichen Abriss zu verhindern.

Und so schreibt Gregor Barbers im Namen des Vereins nach Aachen: „Ohne dieses Haus würde ein wichtiges Stück Korschenbroich fehlen. Der Kirchplatz, der unser Dorf prägt und für die Korschenbroicher Heimat ist, wäre deutlich entwertet und verlöre einen prägenden Kernbestandteil.“

Korschenbroich – H. Türks zu altem Pfarrhaus: Das Bistum blockiert

Türks zu altem Pfarrhaus: Das Bistum blockiert

Korschenbroich

Presseartikel vom 9.September 2011 der RP

KORSCHENBROICH (hh) Um eine Lösung für das alte, langsam verfallende Pfarrhaus von St. Andreas zu finden, müsste das Bistum Aachen seine Haltung überdenken.

Das findet er Vorsitzende des Ratsausschusses für Denkmalpflege und Stadtentwicklung, Hans-Willi Türks (CDU). „Das Bistum blockiert die ganze Geschichte mit den Ansprüchen, die es stellt“, sagt Türks – und meint damit die Renditeerwartungen, die das Bistum an eine Verwertung des seit Jahren leerstehenden Gebäudes knüpft.

Korschenbroich – Ein Verein kämpft fürs Ortsbild

Ein Verein kämpft fürs Ortsbild

Korschenbroich

Presseartikel vom 8.September 2011 der RP

Korschenbroich (RP). Historische Bauten erhalten und das Stadtbild pflegen: Das will der Verein „Korschenbroich – Unsere Heimat“ leisten. Ein aktuelles Sorgenkind ist das alte Pfarrhaus von St. Andreas, für das ein Abrissantrag vorliegt. Eine Mitgliederversammlung soll es Ende des Monats geben. Aber an Themen mangelt es dem soeben ins Register eingetragenen Verein „Korschenbroich – Unsere Heimat“ schon jetzt nicht: Das Ortsbild Korschenbroichs pflegen und historische Bauten erhalten gehört zu den Zielen des bislang 17-köpfigen Zirkels.

Und daher engagiert  sich der Vorsitzende Günter Thoren auch für das alte Pfarrhaus von St. Andreas Korschenbroich. Der Fachmann für die Restaurierung historischer Bauten fürchtet, dass die Kirchengemeinde eine Genehmigung erhält, das langsam verfallende Haus mitten im Korschenbroicher Ortskern abreißen zu dürfen. Ein Schritt, der seiner Meinung nach nicht notwendig ist. Eine machbare Alternative wäre nach Ansicht des Vereinsvorsitzenden: Die Bruderschaften nutzen Räume des Hauses, zwei Wohnungen werden im Erdgeschoss eingerichtet und vermietet.

„Die Korschenbroicher sind sehr spendenfreudig, wenn die Aufgabe klar gestellt ist“, meint Thoren. Er hofft auf Engagement seitens der Bruderschaften und vermögender Korschenbroicher. Das Engagement für ein historisches Gebäude an einer für das Ortsbild bedeutsamen Stelle ist nur ein erster Schritt, wenn der Verein seine Ziele umsetzen kann. „Wir wollen uns auch für die Lebensqualität in Korschenbroich einsetzen“, sagt der Vorsitzende.

Als Stellvertreter stehen ihm die Anwälte Gregor Barbers und Stefan Weber zur Seite. Zusammengefunden haben sie in der Debatte um den geplanten Abriss des Hommelshofes am Ortseingang von Korschenbroich. Der soll Neubauten weichen. Die Stadt hat den Abriss genehmigt, nachdem Denkmalexperten des Landschaftsverbands Rheinland urteilten: Der Hof ist nicht denkmalwürdig. So weit darf es mit dem alten Pfarrhaus von St. Andreas nicht kommen, meint Thoren.

Der Kirchenvorstand der Gemeinde St. Andreas würde auf dem Gelände gerne ein Altenheim errichtet haben. Er bräuchte dazu aber einen Investor, der das Heim bauen und betreiben will. Kirchenvorstandsmitglied Dr. Rita Mielke sagt, sie sähe zumindest die Fassade des Hauses gerne erhalten. Der Stadt liegt für das Gebäude ein Abrissantrag vor.

Komplizierter noch macht den Fall: Der Kirchenvorstand ist nicht völlig souverän im Umgang mit der Immobilie, das Bistum Aachen muss seinen Segen geben. Und das will laut Kirchenvorstand bei einer künftigen Nutzung eine mindestens vierprozentige Rendite sehen. Die Stadtverwaltung prüft zwar gerade, ob das 1858 erbaute Haus ein Denkmal ist – und dann nicht abgerissen werden dürfte. Sie wartet jedoch auf eine Stellungnahme von Denkmalexperten des Landschaftsverbands Rheinland. Das reicht Thoren nicht. „Korschenbroichs Politiker, die Bruderschaften und der Heimatverein sollten Farbe bekennen, wie sie dazu stehen“, fordert er.

Bruderschaften, Heimatverein und die Bürgerstiftung gehören zu den Gruppierungen, mit dem der Verein „Korschenbroich – Unsere Heimat“
gerne zusammenarbeiten würde, um Kräfte und Ideen für Projekte zu bündeln. Er hat sich auch auf die Fahne geschrieben, die Stadt auf denkmalwürdige Gebäude aufmerksam zu machen und bei anstehenden Verkäufen von Baudenkmälern Investoren mit einem Herz für historische Bausubstanz zu suchen.

Korschenbroich – Neuer Verein für Denkmalschutz

Neuer Verein für Denkmalschutz

Korschenbroich

Presseartikel vom 19.August 2011 der NGZ

Korschenbroich (NGZ). Für den Erhalt historischer Gebäude will sich der neue Verein „Korschenbroich – unsere Heimat“ starkmachen. Mit Günter Thoren haben die 17 Gründungsmitglieder einen ausgesuchten Experten an die Vereinsspitze gewählt. Bislang war Günter Thoren (55) als
Einzelkämpfer bekannt. Sein Faible für die Historie der Stadt eilt ihm seit Jahren voraus. Er baut alte Häuser ab und an anderer Stelle wieder originalgetreu auf.

Der gelernte Tischlermeister steht jetzt nicht mehr allein da. Das Thema „Rettet den Hommelshof“ machte aus dem Einzelkämpfer einen Vereinsmenschen. Mehr noch: Günter Thoren wurde auf Anhieb zum Vorsitzenden von „Korschenbroich – unsere Heimat“ gewählt. Mit den Anwälten Gregor Barbers (44) und Stefan Weber (43) hat er zwei Stellvertreter. „Wir befinden uns aktuell in der Endphase des Gründungsprozesses“, so Barbers. Das heißt, beim Amtsgericht in Neuss liegt die Satzung zum Eintrag vor. Parallel dazu haben die engagierten Denkmalschützer beim Finanzamt in Grevenbroich die Gemeinnützigkeit beantragt. Die Formalitäten sollen bis Ende August abgeschlossen sein. „Danach sind wir richtig handlungsfähig“, freut sich Weber auf die erste Versammlung. Sie soll Mitte September stattfinden. Wo? Das wird sich kurzfristig entscheiden.  Fest steht nur: Nicht wieder im Wohnzimmer von Günter Thoren. Denn das Führungstrio rechnet mit großem Zuspruch der Bürger.

Die Vereinsmitglieder sind sich schon jetzt einig: Sie wollen das „Gesicht und den Charme Korschenbroichs“ erhalten. „In der Vergangenheit hat die Stadt durch Ignoranz, Gewinnstreben oder einfach auch durch Unkenntnis viel von seiner historischen Substanz verloren“, beklagt Thoren die Situation. „Das wollen wir verändern“, bekräftigt Barbers das Anliegen, und als in Düsseldorf tätiger Anwalt betont er: „Wir schrecken auch nicht vor unangenehmen Themen zurück, wir sind schließlich alle beruflich unabhängig.“

Die Rettung vom Hommelshof und auch die des Korschenbroicher Pfarrhauses stehen dabei ganz oben auf ihrer Agenda „Wir wollen die ortsprägende Bausubstanz retten. Wir hoffen daher auch, dass die Kirche einen Nutzer findet, der das Gebäude erhalten will“, betont Barbers. Aber auch Themen wie Verkehrslenkung, heimische Kultur, Sprache oder Ortsbildpflege gehören für das Dreigespann zum Aufgabenpaket des neuen Vereins. Und so lenkt Thoren den Blick auf die schönen Straßenleuchten im Ortskern, die allerdings ganz dringend einen Anstrich benötigten.

Für Günter Thoren ist die Stadt Willich Vorbild. „Sie hat historische Fassaden reihenweise unter Denkmalschutz gestellt.“ Er, wie seine beiden Stellvertreter hoffen nun, nicht nur beim Bürger, sondern auch bei Politik und Verwaltung auf mehr Interesse und Verständnis zu stoßen. „Wir sind schließlich keine Verhinderer“, so Barbers. „Wir wollen Kulturgut erhalten.“