Neuer Verein für Denkmalschutz

Korschenbroich

Presseartikel vom 19.August 2011 der NGZ

Korschenbroich (NGZ). Für den Erhalt historischer Gebäude will sich der neue Verein „Korschenbroich – unsere Heimat“ starkmachen. Mit Günter Thoren haben die 17 Gründungsmitglieder einen ausgesuchten Experten an die Vereinsspitze gewählt. Bislang war Günter Thoren (55) als
Einzelkämpfer bekannt. Sein Faible für die Historie der Stadt eilt ihm seit Jahren voraus. Er baut alte Häuser ab und an anderer Stelle wieder originalgetreu auf.

Der gelernte Tischlermeister steht jetzt nicht mehr allein da. Das Thema „Rettet den Hommelshof“ machte aus dem Einzelkämpfer einen Vereinsmenschen. Mehr noch: Günter Thoren wurde auf Anhieb zum Vorsitzenden von „Korschenbroich – unsere Heimat“ gewählt. Mit den Anwälten Gregor Barbers (44) und Stefan Weber (43) hat er zwei Stellvertreter. „Wir befinden uns aktuell in der Endphase des Gründungsprozesses“, so Barbers. Das heißt, beim Amtsgericht in Neuss liegt die Satzung zum Eintrag vor. Parallel dazu haben die engagierten Denkmalschützer beim Finanzamt in Grevenbroich die Gemeinnützigkeit beantragt. Die Formalitäten sollen bis Ende August abgeschlossen sein. „Danach sind wir richtig handlungsfähig“, freut sich Weber auf die erste Versammlung. Sie soll Mitte September stattfinden. Wo? Das wird sich kurzfristig entscheiden.  Fest steht nur: Nicht wieder im Wohnzimmer von Günter Thoren. Denn das Führungstrio rechnet mit großem Zuspruch der Bürger.

Die Vereinsmitglieder sind sich schon jetzt einig: Sie wollen das „Gesicht und den Charme Korschenbroichs“ erhalten. „In der Vergangenheit hat die Stadt durch Ignoranz, Gewinnstreben oder einfach auch durch Unkenntnis viel von seiner historischen Substanz verloren“, beklagt Thoren die Situation. „Das wollen wir verändern“, bekräftigt Barbers das Anliegen, und als in Düsseldorf tätiger Anwalt betont er: „Wir schrecken auch nicht vor unangenehmen Themen zurück, wir sind schließlich alle beruflich unabhängig.“

Die Rettung vom Hommelshof und auch die des Korschenbroicher Pfarrhauses stehen dabei ganz oben auf ihrer Agenda „Wir wollen die ortsprägende Bausubstanz retten. Wir hoffen daher auch, dass die Kirche einen Nutzer findet, der das Gebäude erhalten will“, betont Barbers. Aber auch Themen wie Verkehrslenkung, heimische Kultur, Sprache oder Ortsbildpflege gehören für das Dreigespann zum Aufgabenpaket des neuen Vereins. Und so lenkt Thoren den Blick auf die schönen Straßenleuchten im Ortskern, die allerdings ganz dringend einen Anstrich benötigten.

Für Günter Thoren ist die Stadt Willich Vorbild. „Sie hat historische Fassaden reihenweise unter Denkmalschutz gestellt.“ Er, wie seine beiden Stellvertreter hoffen nun, nicht nur beim Bürger, sondern auch bei Politik und Verwaltung auf mehr Interesse und Verständnis zu stoßen. „Wir sind schließlich keine Verhinderer“, so Barbers. „Wir wollen Kulturgut erhalten.“